Montag, 20. Oktober 2014

Grüne Häuser

Fukuoka/Japan, ACROS Building, Quelle: Freunde der Donau


Ein Haus als Park. Ein Haus mit Bäumen auf dem Dach. Ein Haus das seine Flächen der Natur zurückgibt.

Die stetige Urbanisierung hat eine engere Bebauung der Städte zur Folge. Immer mehr Menschen drängen sich auf immer engeren Raum. Daraus resultiert ein Rückgang von Grünflächen - von Rückzugsflächen. Doch Menschen suchen Kontakt zur Natur und Pflanzen um sich zu erholen.

Fukuoka/Japan, ACROS Building, Quelle: www.greenroofs.com

Zu den Sieben Weltwundern der Antike zählen die hängenden Gärten von Semiramis in Babylon, ein stufenförmiger Dachgarten mit einer Länge von 120 Metern. Dieses Grundprinzip wurde von heutigen Architekten aufgenommen. Ein Beispiel dafür steht in der Stadt Fukuoka /Japan. Das ACROS Building ist ein 60 Meter hohes Gebäude mit 100.000 Quadratmetern begrünter Dachterrasse. Auf 15 Stufen verteilen sich 35.000 Pflanzen, 76 Tierarten und mehrere Bachläufe. Es steht im Zentrum der Metropole und geht auf der Südseite in einen Park über. Die anderen Seiten sind geprägt von modernen Glasfasaden.

Warum holen wir uns die Natur nicht wieder in die Städte?

Der Architekt, Emilio Ambasz, wollte die Wünsche der Öffentlichkeit und die Anforderungen der Bauherren zusammenbringen. Es ging darum den bestehenden Park, als letzten großen Fleck grün in der Innenstadt zu erhalten und zu erweitern, auf der anderen Seite die Unterbringung von Büro und Verwaltungsräumen. Daraus ist ein absolut interessantes Gebäude entstanden, dass eine Attraktion der Innenstadt ist und den Leuten Rückzugsfläche sowie einen grandiosen Ausblick gibt.

Ingolstadt, Sparkasse Hauptstelle, Quelle: www.plantersprunch.de


Man kann auch schon mit kleinen Begrünungen einen Teil dazu beitragen, dass mehr Natur zurück in die Stadt kommt. Die Bepflanzung von Wänden zählt ebenfalls dazu. In Ingolstadt gibt es eine solche Wand an der Hauptstelle der Sparkasse. Neben den Eigenschaften die Pflanzen ausüben, wie etwa eine Verbesserung des Klimas, der psychologische oder der optische Effekt, absorbiert eine bewachsene Wand auch Schall. Solche Wände sind auch im Außenbereich zu finden und Tragen hier ihren Teil zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Die Pflanzen verhindern eine Überhitzung der Bausubstanzen, somit auch den Hitzestau im Sommer, mindern die Geräuschkulisse und entspannen die Menschen um sie herum.


Fukuoka/Japan, Canal City, Quelle: www.yokanavi.com 


In vielen deutschen Städten werden Gründächer mit ca. 10 - 20 € pro m² gefördert. In Ingolstadt ist dies nicht der Fall*. Dächer sind brachliegende Flächen, die ungenutzt bleiben, obwohl eine nachträgliche Begrünung realisierbar ist, wie etwa auf dem Rathaus oder auf großen Gewerbe und Industrieimmobilien im Westen und Süden der Stadt. Auch sollte eine Rückgabe von Flächen an Natur und Mensch bei Neubauten mehr bedacht und gefördert werden. Ingolstadt hat hier in ein sehr hohes Potential.


*Quelle:
http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/stadtklimawandel/hintergrund/foerderung/12642.html?ort=Ingolstadt#umfrage

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