Sonntag, 17. August 2014

Desire Lines

Wege sind die Verbindungen zwischen Orten. Sie fördern unsere Mobilität, erleichtern uns Entscheidungen in Hinsicht auf die Gestaltung der Route und sie ordnen unsere Gesellschaft in Bahnen.


Straßen und Wege wurden von Menschen angelegt. Ihre Funktion liegt in der Verbindung von A nach B und unterliegt den örtlichen Gegebenheiten. Da das Planerische Auge beim Straßenbau entweder auf den PKW oder an die Optische Gestaltung der Platzes gelenkt ist, werden öfters Details Vergessen oder Vernachlässigt. Es entstehen Desire Lines, Entscheidungslinien oder zu deutsch Trampelpfade.

Die häufigste Form der Desire Line findet man an Quadratisch angebrachten Fußwegen.

Der Mensch bewegt sich wie Wasser. Er nimmt den kürzesten und für ihn den einfachsten Weg. Dieser muss sich auf den ersten Blick keinen logischen Kriterien unterwerfen, kann gefährlicher sein oder über unwegsames Gelände führen.

Neben den Trampelpfaden gibt es auch Entscheidungslinien, die auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar sind. Menschen Benutzen Fußwege als Radwege, Benutzen Radwege als Fußwege, benutzen nicht den Zebrastreifen, nicht die Ampel sondern Kreuzen einige Meter davor die Straße.

Wenn man dieses Wissen auf die Schlosslände bezieht erkennt man Planerische Fehler, die es den Menschen erschweren sich den Fluss zu nähern. Trotz der baulichen Abtrennung zur Donau entstehen auch hier Entscheidungslinien.


Die Auffälligste davon ist die Untertunnelung der Straße, die auch, obwohl als reiner Fußweg beschildert, von Fahrrädern und Rollern benutzt wird.


Daneben gibt es noch die Öffnung der Mauer bei der Rampe zur Fußgängerbrücke. Hier treten die Fußgänger auf den Radweg und finden sich direkt vor der fünfspurigen Straße wieder. Laut Planer sollten die Menschen die Fußgängerampel einige Meter weiter benutzen, was die meisten nicht tun und den ehemaligen Autobahnzubringer so kreuzen.

Beobachtungen in diese Richtung helfen den Fußgängerfluss besser beurteilen zu können und werfen wiederum Fragen auf, zur Integration von Passanten und Radfahrern in die Stadtplanung.

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