Sonntag, 20. Dezember 2015

Die Donau ist in Ingolstadt begraben



In Liebe und Dankbarkeit verabschieden wir uns von der bedeutendsten Lebensader der Stadt und unserem Tor zur Welt. Nach Jahrzehnte langer Vernachlässigung blieben die hoffnungsvollen Heilungsvorschläge zum Beispiel durch das Europäische Donau-Museum, den Donau-Loop Rundweg, oder die Umgestaltung der Schlosslände ergebnislos bzw. auf Eis gelegt!

Nach systematischer Vernachlässigung versank der Fluss vor den Toren Ingolstadts buchstäblich im Boden.


Wer einen Fluß überquert
muss die eine Seite verlassen.

Mahatma Gandhi


Trotz der zahlreichen Wahlversprechen war keine Heilung in Sicht. Die letzten Tage waren zäh und schmerzvoll. In anderen Städten wird es dir besser gehen.


 Donau - Alternativnutzung

Dienstag, 8. Dezember 2015

Wintersonnwendfeuer 2015



Die Tage werden kürzer, die Zeit hektischer und die Donau leerer. Am 22.12.2015 ist die längste Nacht und wir halten unser alljährliches Wintersonnwendfeuer ab.

Seit jetzt 4 Jahren lassen wir jedes Jahr zur Wintersonnwende mit einem großen Feuer an der Donau die dunkelste Nacht heller erscheinen. Wer möchte kann uns gerne Gesellschaft leisten und dem stressigen Vorweihnachtstreiben entfliehen. Wie immer nach dem Motto: Selbstversorgung und ein bisschen für die Nachbarn. Thermoskannen, Gebäck und andere Kleinigkeiten sind herzlichst Willkommen.


Kommt vorbei, wir freuen uns auf Euch!



Wintersonnwendfeuer am 22.12.2015 ab 16 Uhr/Dämmerung
auf der Donaubühne / Ingolstadt

 

Die letzten Jahre:





Sonntag, 15. November 2015

Ghostbike #2 Ingolstadt




Seit heute, 15.November 2015 hat Ingolstadt sein 2. Ghostbike. Es steht an einem 30 Km/h Schild an der Kreuzung Maximilianstraße/Gustav-Adolf-Straße. Das Ghostbike war auf einen Bullitt Lastenrad montiert und wurde von circa 50 Radfahrern vom Rathausplatz aus zum Unfallstelle geleitet. Blumen und Kerzen wurden niedergelegt.

Das weiße Fahrrad erinnert an den Verkehrsunfall der am Samstag 31.Oktober 2015 passiert ist. Es wurde eine 56 jährige Radfahrerin beim überqueren der Maximilianstraße frontal von einem PKW erfasst und 15 Meter durch die Luft geschleudert. Der Autofahrer verlor die Kontrolle und kam erst an einem Baum zum stehen, nachdem er einen Stromkosten und einen jungen Baum überfuhr. Die Radfahrerin erlag noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen.







Wir äußern uns hier bewusst nicht über die Geschwindigkeit des PKWs. Das Unfallgutachten steht noch aus.

Der Schlüssel wird den Angehörigen übergeben. Diese sollten die Entscheidung über den Verbleib des Ghostbikes haben.

Zwei weiße Räder stehen jetzt. Von den tödlichen Unfällen der Vorjahre ganz zu schweigen. Wieder ein mal hoffen wir, dass das das letzte Ghostbike bleibt.

Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen.
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Das erste Ghostbike wurde 2003 in den USA errichtet und es gibt sie seither in über 30 Städten weltweit. Ghostbikes sind komplett weiß angemalte Fahrräder, die an Orten aufgestellt werden, wo ein Radfahrer durch einen LKW/PKW getötet wurde. Als Gedenken, Warnung, Mahnmal und Bitte um Respekt vor dem Leben von Radfahrern.
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Samstag, 19. September 2015

Premiere für Ingolstadt: Park(ing) Day



Insgesamt waren es 15 Parkplätze die am 18. September 2015 in Ingolstadt im Sinne des Park(ing) Days besetzt waren. Zu sehen waren schöne Räume und viele Menschen, wo sonst Blech steht. Geboten wurde unter anderem neben Gesprächen, Essen, Getränke, Tischkicker, Tischtennis, Kleidertausch und Postkartenversand.

Da jeder für seinen Parkplatz selbst verantwortlich war, sind die Laufzeiten der Aktionen auch unterschiedlich. Um das Münster begannen einige Aktionen bereits um 11 Uhr, andere Parkplätze zogen um 13 Uhr nach und die letzten gesellten sich um 16 Uhr dazu.

Die meisten Reaktionen waren durchweg positiv. Viele Leute fragten nach dem Hintergrund und man kam ins Gespräch. Natürlich gab es auch Kopfschütteln, aber eher selten.

Am Interessantesten war der Einfluss von benutzen Parkraum auf andere Verkehrsteilnehmer. Autofahrer drosselten ihre Geschwindigkeit und Menschen benutzen die Straße als Fußweg. Am besten spürbar war dieser Effekt in der Schulstraße.

Und als Rückblick? 
War gut!


Nächstes Jahr wieder? 
Natürlich!








 






















Park(ing) Day Ingolstadt 2015

Mittwoch, 9. September 2015

Einfluss von Stadtraum



Im Straßenbild einer jungen Großstadt: Menschen schlendern, sitzen auf Bänken, auf Stufen, liegen auf der Wiese, spielen, reden und baden ihre Füße im Fluss.

Immer wenn wir etwas benötigen oder erledigen verlassen wir unser Heim. Wir begeben uns in den Raum, der für uns alle gleich ist. Öffentliche Plätze sind essentiell für das Leben in Städten und gehören genauso wie Häuser zu ihrer Silhouette. Es ist der Raum zwischen den Häusern, der unser Leben und Tun beeinflusst. Wir entscheiden, ob wir bleiben oder zum nächsten Platz weiter ziehen.


Quelle: travel2next.com

Ingolstadt ist eine wirtschaftsstarke Stadt mit einem kränkelnden Herzen. Die historische Innenstadt zieht kaum Menschen an, immer mehr Geschäfte schließen und die Kaufkraft wird nach außen abgezogen. Es ist schwer innovative Geschäfte in die Innenstadt zu bekommen und dort zu halten. Ideen gibt es genug, doch meist sind sie schwer umzusetzen, nicht zuletzt wegen des teuren Immobilienmarktes und dem fehlenden Raum für Kunst und Kreativität. Hängt das Eine mit dem Anderen zusammen?

Quelle: transportblog.co.nz

Australische Stadtplaner hatten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Melbourne hatte 1992 einen 40%igen Leerstand in der Innenstadt und die Menschen verbrachten nur während ihrer Arbeit dort Zeit. Nach 17 Uhr schoben sich die Auto-Kolonnen in die Vorstädte zurück. Experten veränderten den Stadtkern und gestalteten alles Unattraktive neu. Besonderes Augenmerk war auf den öffentlichen Raum gerichtet. Plätze, die vorher Parkplätze oder Straßen waren, wurden zu Terrassen oder Parkanlagen umgestaltet. 

Melbourne ist keine Stadt mit touristischen Highlights und so musste die Stadtverwaltung das Augenmerk auf die dort vorhandene Infrastruktur richten und mit dieser arbeiten. Die Umgestaltung ist auf viel Kritik gestoßen, da viele Leute diese Investitionen als nicht gerechtfertigt ansahen. Der öffentliche Raum wird oft nicht als identitätsstiftend wahrgenommen, doch genau dieser ist es, der unsere Städte lebenswert macht. Wir verweilen schließlich nicht gerne in einer reizlosen Umgebung.

Quelle: girltweetsworld.com

Ein weiterer Schritt war die starke Förderung von Geschäften und Bars. Es entstanden kleine kreative Geschäfte, Straßencafés oder Antiquariate, die die Atmosphäre der Gassen auffrischten und ihrerseits Menschen in die ehemals düsteren Gassen zogen. Ungenutzte Baugrundstücke wurden mit modernen und charakteristischen Bauwerken, mit Museen und Galerien für die Bürger gestaltet und sind heute die beliebtesten Treffpunkte für Jung und Alt. Das Konzept ging auf. Melbourne ist eine einladende, lebendige und bunte Stadt.


Quelle: designaddicts.com.au

Auch wenn es keine Patentlösungen für kranke Innenstädte gibt zeigt uns Melbourne, dass man umdenken muss. Attraktiver öffentlicher Raum bietet großes Potential, auch für Städte wie Ingolstadt. Dabei bedarf es nicht immer großer Änderungen sondern Offenheit für unkonventionelle Lösungen.   
Melbourne und seine Verwandlung in Bildern:

Sonntag, 14. Juni 2015

Gartentisch mit Ausblick


Da saßen wir nun. Essend, trinkend und lachend am Gartentisch auf dem Rathausplatz. Öffentlicher Platz, unser Platz.


Es wird viel diskutiert über die Belebung unserer Plätze sowie der gesamten Innenstadt und immer wird gefordert Geld zu investieren und vorhandenes umzubauen. Ja, es gibt tatsächlich Ecken in Ingolstadt, die man mal verbessern sollte, um sie für die Bürger nutzbar zu machen und um die Attraktivität und den eigenständigen Charakter der Innenstadt zu stärken. Belebung entsteht aber weder durch Geld, noch durch Baustellen und schöneres Pflaster! Wir Bürger können die Innenstadt lebendig machen. Und dieses wertvolle Recht und Gut sollten wir nicht vergessen! Warum nutzen wir ihn nicht selbst? Es ist unsere Stadt, unser öffentlicher Raum. 


Also haben wir es einfach mal ausprobiert und unser wöchentliches Freunde-der-Donau Treffen spontan mit Gartentisch und Klappstühlen auf den Rathausplatz verlegt. Wir haben Konventionen mit einem Gartentisch gebrochen und ein lebendiger gemütlicher Platz ist entstanden. Viele Leute haben gefragt ob wir etwas zu feiern hätten. Nein, wir genießen nur das Leben, unsere Freiheit und natürlich das Wetter war die verblüffende Antwort. Warum wir das machen. Warum nicht?


Warum? Warum nicht!

Der Ingolstädter Rathausplatz ist wohl einer der umstrittensten Orte in der Altstadt. Viel Kritik, diverse Protestaktionen und die unsinnigsten Vorschläge hat man dazu in den letzten Jahren vernommen. Uns hat es vor dem Rathaus jedenfalls sehr gut gefallen und wir haben viele nette Menschen mit positiven Kommentaren zu unserem „urbanen Dinner“ kennengelernt. 



Wir werden jedenfalls weiterhin unsere Freiheit, mit gut temperiertem Wein und hausgemachten Leckereien genießen. Mal schauen wo es uns nächste Woche hin verschlägt, bei unserer Reise zu den wunderschönen aber manchmal totgesagten Plätzen dieser Stadt.

Wir sehen uns!





Sonntag, 31. Mai 2015

Park(ing) Day Ingolstadt 2015


Parkplätze. Die Wunderwaffe für und gegen alles. Emotional umkämpft und nur einer Bestimmung zugewannt. Doch was würde passieren wenn Parkplätze an einem Tag im Jahr für alle Bürger gleichermaßen da sind, der Parkplatz zu einem Park wird?



Am dritten Freitag im September findet  seit 10 Jahren der Internationale Park(ing) Day, zu deutsch: "Park(platz) Tag" statt. 2005 in San Francisco gestartet, ist diese Aktionskunst  heutzutage weltweit in vielen hundert Städten angekommen. Dieses Jahr startet er in Ingolstadt!


Der Park(ing) Day setzt sich mit der Nutzung des öffentlichen Raums auseinander. Einmal im Jahr erobern Bürger PKW-Stellplätze zurück und verwandeln diese in autofreie Bereiche. Temporäre Parks, Picknickplätze, öffentliche Musikzimmer, Sportplätze, Spielplätze, Klassenzimmer, Cafés, Ausstellungen und Plätze der Ruhe entstehen. Diese Bereiche geben Raum für Kommunikation, Muße und Inspiration.



Wir von den Freunden der Donau bringen dieses Jahr den Park(ing) Day am 18.09.2015 nach Ingolstadt und suchen Mitwirkende. An diesem Tag kann jeder der möchte einen eigenen „Park“ erstellen und ihn nach seinen Vorstellungen gestalten.



Um niemanden in Schwierigkeiten zu bringen, ein paar Hinweise:
Der Park(ing) Day ist keine Verkaufs- oder Informationsveranstaltung. Bitte verzichtet auf groß sichtbare Werbung und das verteilen von Infomaterial. Alle Installationen müssen temporär eingerichtet und danach wieder abgebaut werden. Jeder ist für seinen „Park“ selbst verantwortlich und bestimmt auch die Dauer der Aktion. Es wäre schön die Aktionen in der Innenstadt zu bündeln.


Was kostet es: Nichts!
Wer kann Mitmachen: Jeder!
Wann: 18. September 2015!
Uhrzeit: Bestimmst Du!


Wir haben in Vorfeld mit der Stadt Ingolstadt gesprochen. Für jeden Park muss 48 Stunden vor der Bekanntgabe eine Versammlung angemeldet werden. Das Formular gibt es hier und kann bei dieser E-Mailadresse abgegeben werden: veranstaltungsservice@ingolstadt.de


Die Freunde der Donau haben zwei Parkplätze von 11 - 18 Uhr in der Theresienstraße/Beim Münster. Wir haben eine Übersichtskarte erstellt und tragen gerne andere Park-Plätze dort mit ein. Bitte kurzes Feedback zurück an freunde.der.donau [ at ] gmail.com

Wir freuen uns über kreative, bunte und vor allem lebendige Parkplätze!








http://freundederdonau.blogspot.de/2015/09/premiere-fur-ingolstadt-parking-day.html